Der PER auf dem 1. Grünen Freiwilligenempfang im Hamburger Rathaus

Am 6. September 2024 hatte die Grüne Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft zu ihrem „1. Grünen Freiwilligenempfang“ in den Festsaal des Hamburger Rathauses eingeladen. Unter den eingeladenen Vereinen, Organisationen und freiwillig Engagierten aus ganz Hamburg waren auch Vertreter des Pflegeelternrates Hamburg:

Die PER-Mitglieder Frau Karen Dabels, Herr Jochen Hartmann und Herr Manfred Knüppel vor einer Stellwand der Grünen Bürgerschaftsfraktion.
Die PER-Mitglieder (v. l.) Herr Jochen Hartmann, Frau Karen Dabels und Herr Manfred Knüppel (C) Karen Dabels

Zu den Festrednernrinnen gehörten unter anderem die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Frau Lisa Paus sowie Hamburgs zweite Bürgermeisterin, Frau Katharina Fegebank, die die freiwillig Engagierten persönlich würdigten.

Frau Karen Dabels steht zwischen der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Frau Lisa Paus sowie Hamburgs zweiten Bürgermeisterin, Frau Katharina Fegebank.
Frau Karen Dabels vom PER mit der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Frau Lisa Paus sowie Hamburgs zweiten Bürgermeisterin, Frau Katharina Fegebank. (C) Karen Dabels

Im Anschluss an die Festreden gab es die Gelegenheit, persönliche Gespräche mit den anwesenden Abgeordneten und der Ministerin zu führen.

Frau Dabels im Gespräch mit der Bundesministerin Frau Paus.
Frau Dabels im Gespräch mit der Bundesministerin Frau Paus. (C) Jochen Hartmann

Diese Möglichkeit hat Karen Dabels für den Pflegeelternrat wahrgenommen, um die Ministerin auf wichtige Themen in der Pflegekinderhilfe, wie Elterngeld und eine bessere soziale Absichrung für Pflegeeltern, anzusprechen. Frau Paus hat diese Themen mit Interesse aufgenommen und auch erwähnt, dass auf Anregungen durch die Bundesländer das Thema Pflegefamilie auf Bundesebene wieder angekommen ist. Bleibt abzuwarten, inwieweit die Politik unsere Anliegen umsetzen wird.


Positionspapier PER

[pdf-embedder url=“https://per-hh-dev.de/wp-content/uploads/2023/08/Positionspapier-PER-Stand-6.7.pdf“ title=“Positionspapier PER (Stand 6.7.)“]

(Stand 06.07.2023)

Stellungnahme PFAD: Erhöhung der Pauschalen in der Vollzeitpflege reichen nicht aus!

Angesichts der aktuellen Inflation und der drastisch gestiegenen Energiekosten fordern wir in unserer Stellungnahme „PFAD: Erhöhung der Pauschalen in der Vollzeitpflege reichen nicht aus!“ einen fairen Ausgleich für die Mehrbelastungen von Pflegefamilien und die bundesweite Anerkennung dieser Empfehlungen als Mindestbeträge:

Stellungnahme

Umfrage: Pflegefamilien und die derzeitige wirtschaftliche Lage

In der derzeitigen Diskussion über finanzielle Entlastungen kommen Pflegefamilien nicht vor. Das wollen wir ändern. Mit einer bundesweiten Umfrage möchten wir zunächst Daten zur tatsächlichen Situation von Pflegefamilien erfassen. Mit der Auswertung wird der Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. öffentlich sensibilisieren und an die entsprechenden Ministerien herantreten.

Die Umfrage ist anonym, dauert etwa zwei Minuten und richtet sich an Pflegeeltern. Wir bedanken uns schon jetzt für eine rege Teilnahme.

https://www.surveymonkey.de/r/BQMPLJQ

Anrechnung Kindergeldbonus

Im Zweiten Corona-Steuerhilfegesetz ist festgelegt worden, dass es im September 2020 einen Einmalbetrag in Höhe von 200 € und im Oktober 2020 einen Einmalbetrag in Höhe von 100 € für Kindergeldberechtigte geben wird (Art. 9). Im gleichen Gesetz ist geregelt, dass diese Zahlungen bei kindergeldberechtigten Pflegeeltern nicht auf das Pflegegeld angerechnet werden dürfen (Art. 11).

PFAD Umfrage zur Bereitschaftspflege

Link zum Fragebogen: https://www.soscisurvey.de/bereitschaftspflege1_2020/ 

Wir möchten Sie auf eine Online-Umfrage hinweisen, die noch bis zum 30.10.2020 vom PFAD Bundesverband durchgeführt wird. Da die Ausgestaltung der Bereitschaftspflege bei den verschiedenen Jugendämtern sehr unterschiedlich gehandhabt wird, möchte der Bundesverband sich ein genaueres Bild von den Rahmenbedingungen machen, um auf Probleme und Bedarfe hinweisen zu können. Die Umfrage richtet sich an alle Eltern, die in der Bereitschaftspflege tätig sind. Wir bitten Sie ganz herzlich darum, sich in diese Befragung einzubringen oder sie an Kolleg*innen weiterzuleiten. Die Beantwortung der Fragen nimmt ca. 5 Minuten in Anspruch.

Eine Auswertung der Befragung wird in der PFAD Fachzeitschrift veröffentlicht, in der regelmäßig Themen aus der Bereitschaftspflege aufgegriffen werden.

Stellungnahme zum Tod der kleinen Yagmur

Hamburg, 16.01.2014

Der gewaltsame Tod der kleinen Yagmur kurz vor Weihnachten 2013 hat die ganze Stadt erschüttert. Auch die Mitglieder des Pflegeelternrates Hamburg sind tief betroffen. Für uns als Pflegeeltern, die tagtäglich mit den Rahmenbedingungen der Jugendhilfepraxis in Hamburg leben, stellt sich eine Reihe von Fragen, denen nachgegangen werden muss.

Wir begrüßen ausdrücklich die zahlreichen neuen und konstruktiven Veränderungen im Hamburger Pflegekinderwesen, die unter anderem in der neuen Fachanweisung für die Pflegekinderhilfe Eingang gefunden haben. Der kleinen Yagmur konnten diese Änderungen leider nicht mehr helfen, dazu kamen die Neuregelungen, wie etwa zur rechtzeitigen Perspektivplanung und besseren Abstimmung zwischen den behördlichen Akteuren, zu spät. Aber auch künftige Pflegekinder können die neuen Vorgaben nur schützen, wenn diese nicht nur verordnet und in Gesetze gefasst, sondern von allen am Hilfeprozess beteiligten Fachabteilungen und Akteuren ideologiefrei und mit Überzeugung gelebt und angewandt werden.
Unabhängig von den noch nicht vorliegenden Antworten auf Detailaspekte, die aktuell von der Jugendhilfe-Inspektion untersucht werden, stellen sich aus Sicht des Pflegeelternrates vor allem folgende Fragen:

1. Wie konnte es geschehen, dass bei einem Säugling, der im Alter von nur wenigen Tagen in eine Pflegefamilie vermittelt wurde, von den Verantwortlichen über Jahre hinweg eine Rückkehrperspektive gesehen und verfolgt worden ist? Die Vorschriften des Sozialgesetzbuches legen hierzu eindeutig fest, dass bei solchen Überlegungen das kindliche Zeitempfinden zugrunde zu legen ist. Einem Kind über einen so langen Zeitraum einen planbaren Lebensmittelpunkt und eine förderliche Lebensperspektive zu verwehren, kann unmöglich mit dem Kindeswohl vereinbar sein.

2. Wie war es möglich, dass im Rahmen der Zuständigkeitswechsel eine so zentrale Information, wie etwa der Antrag auf Entzug des Sorgerechtes, aus dem Blick geraten ist?
3. Angesichts der tragischen Todesfälle ist die Frage zu stellen, wie die auf ihr Wohl bezogenen Rechte von Pflegekindern gegenüber der Herkunftsfamilie verbessert werden können.
4. Ist es – angesichts der bisherigen Erfahrungen und der Zunahme von Pflegeverhältnissen – nicht an der Zeit, eigene Rechtsnormen im BGB zu schaffen? Diese sollten Rechte und Pflichten von Pflegefamilien regeln, mit deren Hilfe zudem den ohnehin chronisch überlasteten Sozialarbeitern in den Fachabteilungen mittelfristig viel Arbeit durch Detailabstimmungen und Einzelfallentscheidungen erspart bliebe.
5. Wie sollen wir Pflegeeltern unseren öffentlichen Auftrag erfüllen, den uns vom Staat und/oder ihren leiblichen Eltern anvertrauten Kindern ein verlässliches Zuhause zu bieten, ihnen eine Familie zu sein, die für sie einsteht und die sie beschützt, wenn wir so wenig Mitspracherechte im Hilfeprozess haben und machtlos zusehen müssen, wie oftmals am Wohl der Pflegekinder vorbei verwaltet wird?
6. Wie will die Stadt Hamburg sicherstellen, dass die beschlossenen Neuregelungen für das Pflegekinderwesen von den hierfür verantwortlichen Akteuren von ASD, Vormündern und Pflegekinderdienst in ihrer täglichen Arbeit auch aktiv umgesetzt werden? Denn nur hierdurch steigen die Chancen, dass derart dramatische Ereignisse der Vergangenheit angehören werden, und auch kleine Detail-Entscheidungen dem Kindeswohl künftig eher gerechter werden.
7. Wie kann die fachliche Ausbildung – insbesondere die der Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes – verbessert werden, um wesentliche Grundlagen der Bindungs- und Traumaforschung in ihrer täglichen Arbeit zu verankern? In diesem Kontext ist auch eine zusätzliche fachliche Qualifizierung der Familienrichter anzustreben.

Wir wünschen der Jugendhilfe-Inspektion viel Erfolg bei der Suche nach Erklärungen dafür, wie das Wohl eines Kindes wie Yagmur in diesem Maße aus dem Blick geraten konnte und hoffen, dass den vielversprechenden Neuregelungen des vergangenen Jahres nun Taten folgen werden. Senat und Bürgerschaft fordern wir auf, über alle Parteigrenzen hinweg, notwendige Strukturreformen im Jugendhilfewesen vorzunehmen.

Pflegeelternrat begleitet PUA Yagmur

Nachdem der Pflegeelternrat bereits die Sitzungen des Sonderausschusses zu Chantal intensiv begleitet hat, nehmen wir nun auch an allen öffentlichen Sitzungen des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum Tod der kleinen Yagmur als Beobachter teil. Auf diese Weise können wir uns ein aktuelles Bild über den Stand der Ermittlungen und Entwicklungen machen und diese mit Blick auf die erforderlichen künftigen Änderungen in der Hamburger Pflegekinderhilfe aus Sicht von Pflegefamilien bewerten.

Wir hoffen sehr, dass der Ausschuss die Gelegenheit haben wird, die schrecklichen Entwicklungen, die zum Tod von Yagmur nach ihrer Rückführung zu ihren leiblichen Eltern geführt haben sowie die hierfür ursächlichen Entscheidungen und Prozesse zu ermitteln, damit Politik und Gesellschaft hieraus alle Konsequenzen ziehen können und werden, damit anderen Kindern ein solches Leid erspart bleiben wird.